Es gibt verschiedene Textilien, welche für die Herstellung von Kompressionsstrümpfen verwendet werden können. RAL-GZ 387 bestimmt lediglich, dass Garne aus ungeschädigter Baumwolle oder aus geeigneter Synthetikfaser benutzt werden. Diese Vorschrift lässt den Herstellern viel Freiheit, trotzdem werden praktisch immer die gleichen textilen Werkstoffe für die Herstellung von medizinischen Kompressionsstrümpfen verwendet. In diesem Beitrag nehmen wir die Baumwolle unter die Lupe.
Baumwolle in Kompressionsstrümpfen
Baumwollfasern sind natürliche Fasern mit pflanzlicher Herkunft. Die Baumwollfasern besteht aus drei Schichten und einem Lumen, welche in der Längsansicht ein flaches, gedrehtes Band ergibt. Baumwolle besteht zum grössten Teil aus Cellulose. Wird die Baumwolle geerntet, enthält sie auch unreife und tote Fasern. Diese Verunreinigungen müssen entfernt werden, das sonst Qualitätseinbussen beim Kompressionsstrumpf entstehen. Baumwolle die von Hand geerntet und sortiert wird, ist qualitativ hochwertiger als maschinell verarbeitete. Anschliessend werden die Fasern nach Qualität beurteilt: Reinheit, Farbe und Belastbarkeit sind die wichtigsten Kriterien. Aber auch die Feinheit wird mittels Luftdurchlässigkeit festgehalten.
Vorteile von Baumwollstrümpfen
Baumwolle zeichnet sich durch einige gute Eigenschaften aus, wie z.B. eine sehr gute Feuchtigkeitsaufnahme, einen guten Scheuerwiderstand und eine geringe statische Aufladung. Sie ist in gebleichter Form beständig gegenüber Bakterien, Pilzen und Mottenfrass und hat eine sehr gute Umweltverträglichkeit. Ausserdem ist Baumwolle bis 180°C beständig und daher unter hygienischen Gesichtspunkten gut zu pflegen. Die Hautverträglichkeit und die hohe Luftdurchlässigkeit sorgen für einen guten Tragekomfort. Die Elastizität von Baumwolle ist allerdings begrenzt, daher sind für die Herstellung von Textilien für Kompressionsstrümpfe Kombinationen nötig.
Zur Verbesserung der Gebrauchseigenschaften können am fertigen Garn oder im textilen Flächengebilde verschiedene Veredlungsmassnahmen vorgenommen werden. Man kann zum einen bleichen, damit das Material weiss wird und gleichmässiger angefärbt werden kann. Hierfür werden oft chemische Bleichmittel verwendet. Auch Natron wird zur Bearbeitung der Baumwollfaser eingesetzt: Die Faser quillt auf und nimmt einen runden Querschnitt an. Die Baumwollfasern haben eine endliche Länge und werden deshalb zu einem Spinnfasergarn versponnen. Sie werden rein oder in Mischungen verarbeitet.
Noch heute hat die jahrtausend alte Faser eine grosse Bedeutung in der Herstellung von medizinischen Kompressionsstrümpfen. Sigvaris bietet mit den Sigvaris Cotton eine natürliche Alternative zu Mikrofaserstrümpfen. Auch Die Venosan Baumwollstrümpfe haben fast 50% Baumwollanteil! Gerade im Sommer eignen sich feine Baumwollstrümpfe gut für die Prophylaxe. Mehr zu Baumwolle bei Wikipedia.
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