Venenratgeber: Kompressionstherapie

Von | 10. Mai 2011
Kompressionsstrümpfe im Alltag

Was ist Kompressionstherapie?

Wie in diesem Blog schon beschrieben wurde, ist die Kompressionstherapie die Hauptsäule in der Behandlung von Venenerkrankungen. Diese kann Wahlweise mit Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsbandagen durchgeführt werden. Kompression heisst nichts anderes als Druck. Und genau dieser Druck führt dazu, dass sich der ausgeweitete Venendurchmesser wieder verringert. Die Krampfadern werden von aussen zusammengedrückt. Die Venenklappen können wieder richtig schliessen und die Funktion ist gewährleistet. Ausserdem wird der Abtransport des Blutes bei Muskelbewegungen verbessert. Eine ausgeweitete Vene hat nicht die Fähigkeit, sich zurück zu bilden. Das bedeutet auch, dass die Kompressionstherapie lebenslänglich durchgeführt werden sollte, sofern keine Operation geplant ist. Mit der Krampfadernoperation werden die erkrankten Gefässe entfernt, eine Kompressionstherapie ist nur noch für wenige Wochen postoperativ erforderlich. Trotzdem können medizinische Kompressionsstrümpfe weiterhin zur Prophylaxe getragen werden.

Wo ist der Unterschied zwischen Ruhedruck und Arbeitsdruck?

Damit man die verschiedenen Kompressionsstrümpfe versteht, müssen die Begriffe „Ruhedruck“ und „Arbeitsdruck“ verstanden werden. Als Ruhedruck wird die Situation am liegenden Patienten beschrieben, Arbeitsdruck beschreibt die Verhältnisse am bewegten Bein. Zum besseren Verständnis ein Beispiel:

Wird ein ganz starrer Strumpf ohne Elastizität angezogen, so besteht auch fast kein Ruhedruck. Wird die Muskulatur betätigt, so steigt der Druck auf Höchstwerte an, da das Strumpfgewebe nicht nachgibt. Das Gegenteil trifft bei einem hochelastischen Kompressionsstrumpf zu: Bereits in Ruhe herrscht ein definierter Druck vor, werden die Beine bewegt, so steigt der Arbeitsdruck nur geringfügig an, die Wand gibt nach.

Schematische Darstellung von Ruhedruck und Arbeitsdruck bei Kompressionsstrümpfen
Schematische Darstellung der Druck-Kurve bei Kompressionsstrümpfen mit unterschiedlicher Stiffness/Elastizität.

Niedriger Ruhedruck, hoher Arbeitsdruck = gute Kompressionsstrümpfe

Eine kleine Differenz zwischen Ruhe- und Arbeitsdruck ist für medizinische Kompressionsstrümpfe nicht gut geeignet. Die arterielle Durchblutung wird gehemmt, ohne dass eine Verbesserung des venösen Rückstroms eintreten würde. Gewünscht ist ein niedriger Ruhedruck, welcher eine gute Durchblutung zulässt und ein hoher Arbeitsdruck, welcher das sauerstoffarme Blut bei Bewegung aus den Beinen zwingt.
Antithrombosestrümpfe für bettlägerige Patienten weisen bereits einen höheren Ruhedruck auf, da die Extremität wenig bis nicht bewegt wird. Aus diesem Grund sollen ATS auch nicht für den Alltag eingesetzt werden.

Kompressionsstrumpf mit hoher Stiffness
Schwere Indikationen verlangen einen Strumpf mit hoher Stiffness (hier z.B. der Ulcertec)
Kompressionsstrumpf mit hoher Elastizität
Bei leichten Beschwerden oder zur Prophylaxe sind elastische Kompressionsstrümpfe gut geeignet

Wo sind Stützstrümpfe einzuordnen?

Stützstrümpfe weisen wie Kompressionsstrümpfe eine hohe Stiffness auf, entsprechend leisten sie guten Arbeitsdruck bei niedrigem Ruhedruck. Trotzdem sollen Stützstrümpfe nur bei venengesunden Menschen Anwendung finden. Der Grund hierfür ist der Druckverlauf: Kompressionsstrümpfe unterliegen strengen Richtlinien (RAL), wie das Druckprofil zu verlaufen hat: Graduell, das heisst von unten nach oben abnehmend. Die aufwändige Herstellung ist auch für den Preisunterschied verantwortlich!

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