Kompressionsstrümpfe bei paVK

Von | 13. November 2017
Kompressionsstrümpfe bei Schaufensterkrankheit

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVK) ist eine arterielle Durchblutungsstörung, die auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet wird. Die schlechte Durchblutung führt beim Gehen zu Schmerzen in den Beinen und zwingt einen immer wieder anzuhalten, wie beim Schaufensterbummel. Betroffen sind häufig Diabetiker, Raucher, Personen mit Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten, aber auch solche die zu viel Alkohol konsumieren. Eine paVK schliesst eine venöse Schwäche nicht aus und deshalb stellt sich irgendwann die Frage, wie sich die venöse Schwäche behandeln lässt, da doch bei paVK keine Kompression angewendet werden darf. Falsch! Die paVK ist nur eine relative Kontraindikation für die Kompressionstherapie. Hier erfahren Sie mehr dazu.

paVK und Venenleiden

Eine Erkrankung der Arterien schliesst ein Venenleiden (Varikose) nicht aus. Im Gegenteil, ein ungesunder Lebensstil mit wenig Bewegung und ungesundem Essen und Rauchen schädigt Venen und Arterien. Deshalb ist ein kombiniertes Auftreten beider Erkrankungen keine Seltenheit.

Die gute Nachricht ist, durch die Anpassung des Lebensstils können die Symptome der paVK und der Varikose gelindert werden. Bewegung regt die Neubildung von arteriellen Blutgefässen (Kollateralisation) an und begünstigt gleichzeitig den venösen Blutfluss. Eine gesunde Ernährung hilft den Cholesterinspiegel zu senken und begünstigt langfristig eine Gewichtsabnahme, was die Venen entlastet.

Ergänzend zur Lebensstilmodifikation wird die paVK in der Regel medikamentös behandelt. Es stehen auch operative Methoden wie die Ausweitung der Gefässe mit einem „Ballon“, das Einsetzen eines Stents oder das Anlegen eines Bypasses (Umgehung) zur Verfügung.

Bei der Varikose sind die Behandlungsmethoden weniger vielfältig. Hier steht die Kompressionstherapie im Vordergrund. Eine operative Entfernung geschädigter Venen ist möglich, wobei die Kompressionstherapie danach immer noch notwendig ist um Schäden an den verbleibenden Venen vorzubeugen.

Weshalb Kompression bei Venenleiden?

Ein Venenleiden entsteht, wenn die Gefässwände erschlaffen und/ oder die Venenklappen geschädigt sind. Beim Tragen von Kompressionsstrümpfen werden die Venen leicht zusammengepresst. Der Gefässdurchmesser nimmt ab und das Blut fliesst wieder schneller.

Wird die venöse Schwäche nicht mit Kompression behandelt, schreitet sie immer weiter voran. Es kommt zu Schwellungen, Juckreiz, Hautveränderungen und im schlimmsten Fall sogar zu chronischen Wunden (Ulcus cruris).

Keine Kompression bei paVK?

Kompressionsstrümpfe drücken die Gefässe leicht zusammen. Die Sorge vieler paVK Patienten und auch Ärzte ist deshalb, dass die ohnehin schlecht durchlässigen Arterien ebenfalls zusammengedrückt werden, bis der Blutfluss ganz zum Erliegen kommt. Diese Sorge ist aber nur teilweise begründet.

paVK eine relative! Kontraindikation für Kompression

Tatsächlich ist die Kompressionstherapie bei einer schweren arteriellen Durchblutungsstörung (ABI< 0,5, Zehenblutdruck <30mmHg, Knöchelarteriendruck <60 mmHg) kontraindiziert. Bei einem ABI zwischen 0,5 und 0,8 ist eine leichte Kompression (18-25 mmHg) aber zulässig und bringt dem Betroffenen bereits eine Linderung. Schwellungen lassen sich reduzieren und die venöse Durchblutung wird angeregt, was die venösen Symptome lindert.

Hinweis: ABI, Zehenblutdruck und Knöchelarteriendruck können vom Arzt relativ einfach und schmerzlos (ähnlich wie Blutdruckmessen) ermittelt werden. Sprechen Sie die Kompressionstherapie bei paVK mit Ihrem Arzt ab und lassen Sie die Werte regelmässig messen.

Die richtigen Kompressionsstrümpfe

18-25 mmHg entsprechen ungefähr der medizinischen Kompressionsklasse 1 (18-21 mmHg). Wer keine schwere paVK hat, kann also mit jedem Klasse 1 Strumpf sicher versorgt werden. Besonders empfehlenswert sind aber die Sigvaris Diabetic Compression Socks, die nicht nur für Diabetiker, sondern auch für paVK Patienten ohne Diabetes bestens geeignet sind.

Die Diabetic Compression Socks bieten im Beinbereich eine wirkungsvolle Kompression, die an der Fessel am höchsten ist und gegen oben hin abnimmt. So lässt sich der venöse Blutfluss optimal unterstützen. Schwellungen, welche bei Diabetikern häufiger auftreten als in der Durchschnittsbevölkerung, werden trotz der leichten Kompression wirkungsvoll behandelt.

Die Sigvaris Diabetic Compression Socks bieten aber mehr als nur Kompression, sie tragen auch der oft schwierigen Fusssituation Rechnung. Das Fussteil ist frei von Kompression und aus extra weichem Vollplüsch gestrickt. Der Abschluss an den Zehen ist nicht etwa genäht, sondern gekettelt. Diese nahtfreie Verarbeitung verhindert Druckstellen und garantiert höchste Sicherheit.

Klasse 1 Kompressionsstrümpfe

AIK die etwas andere Kompressionstherapie

Im Zusammenhang mit Venenleiden wird unter Kompressionstherapie fast immer das Tragen von Kompressionsstrümpfen verstanden. Die Kompressionstherapie kommt aber in unterschiedlichen Variationen daher. Eine davon ist die apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK).

Die AIK wird durch ein Kompressionsgerät und eine dazugehörige Manschette appliziert. Die Manschette weist mehrere Kammern auf, die vom Kompressionsgerät nacheinander auf- und wieder abgepumpt werden. Die so erzeugte Wechseldruckmassage regt die venöse Durchblutung an, reduziert Schwellungen und kann laut einer Studie (1) auch gegen die Symptome der paVK helfen.

Die Wirkung

Die AIK ist bei verschiedenen Erkrankungen wirksam und hilft deren Symptome zu reduzieren.

  • Venöse Schwäche: Die AIK regt den venösen Blutfluss an. Das hilft Thrombosen vorzubeugen, reduziert die Beschwerden wie müde, schwere Beine oder Juckreiz, verbessert die Hautsituation und unterstützt die Heilung bei chronischen offenen Wunden (Ulcus cruris).
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit: Täglich angewendet hilft die AIK die schmerzfreie Gehdistanz zu verlängern und das besser als eine medikamentöse Therapie in Kombination mit einem standardisierten Gehtraining.
  • Schwellungen: Ödeme, egal ob venös oder lymphatisch werden durch die AIK reduziert.

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Studiennachweis

  1. F.X. Breu et al. (2014): Wirksamkeit und Sicherheit einer neuen pneumatischen Kompressionstherapie bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit mit Claudication imtermittens, Prospektive, randomisierte, multizentrische klinische Studie; Phlebologie 2014; 43: 5–11, DOI: 10.12687/phleb2184-01-2014