In der Schwangerschaft sind venöse Beschwerden wie Schwellungen, müde Beine oder das Auftreten von Krampfadern weit verbreitet. Medizinische Kompressionsstrümpfe können hier gezielt Entlastung schaffen und vorbeugend wirken. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Wirkmechanismen hinter der Kompressionstherapie stehen, welche Vorteile sie speziell in der Schwangerschaft bietet und worauf Sie bei Auswahl und Anwendung achten sollten.
Kompressionsstrümpfe für zukünftige Mamis
Kompressionsstrümpfe üben einen definierten Druck auf die Waden- und Fussmuskulatur aus, verbessern dadurch die venöse Rückströmung und reduzieren Ödeme sowie Thromboserisiko. Studien belegen, dass sie typische Schwangerschaftssymptome wie Schwindel, Übelkeit und Wassereinlagerungen deutlich lindern können (s. auch Weniger Übelkeit in der Schwangerschaft). Medizinische Leitlinien empfehlen einen leichten bis mittleren Druck (15–20 mmHg) im Alltag und bei erhöhtem Thromboserisiko auch 20–30 mmHg. Wichtig ist das morgendliche Anlegen der Strümpfe und eine korrekte Grössenanpassung für optimale Wirkung und hohen Tragekomfort.
Warum Kompression in der Schwangerschaft?


Während der Schwangerschaft steigt das Blutvolumen um etwa 50 %, und die wachsende Gebärmutter übt zunehmenden Druck auf Beckenvenen aus. Dies führt zu venöser Stauung, Schwellungen (Ödemen) und einem erhöhten Thromboserisiko. Zusätzlich begünstigen Schwangerschaftshormone eine Lockerung des Gefäss- und Bindegewebes. Fachgesellschaften empfehlen daher den präventiven Einsatz medizinischer Kompressionsstrümpfe, um:
- Ödeme zu reduzieren und dadurch Beschwerden in Füssen und Knöcheln zu lindern
- Venösen Rückfluss zu unterstützen und Thrombosen vorzubeugen
- Typische Begleitsymptome (Schwindel, Übelkeit) zu verringern
Wirkmechanismen, Druckklassen & Auswahlkriterien

1 Graduierte Kompression
Kompressionsstrümpfe üben den höchsten Druck an der Knöchelregion aus, der nach oben hin graduell abnimmt. Dieser Druckverlauf fördert die Venenklappenfunktion und den venösen Rückstrom zum Herzen.
2 Druckklassen
- Leichte Kompression (18–21 mmHg, Klasse 1): Für präventive Massnahmen bei allgemeiner Beinschwere und leichten Ödemen.
- Mittlerer Druck (23–32 mmHg, Klasse 2): Bei stärkerer Schwellneigung, Varizen oder erhöhter Thrombosegefahr (z. B. nach Frühgeburt oder bei Risikoschwangerschaft) .
Evidenzbasierte Vorteile in der Schwangerschaft
- Reduktion von Ödemen: Tragen von Kompressionsstrümpfen senkt Signifikanz von Unterschenkel- und Fussschwellungen .
- Verbesserte Durchblutung: Studien zeigen, dass die Venendurchmesser abnehmen und die Flussgeschwindigkeit steigt .
- Schmerzlinderung und Wohlbefinden: Weniger Spannungsschmerzen und ein leichteres Beingefühl durch verbesserte Zirkulation.
- Thromboseprävention: Kompression wirkt prophylaktisch gegen tiefe Beinvenenthrombosen, insbesondere bei Immobilisierung oder Risikofaktoren .
- Verringerung von Schwindel und Übelkeit: Frühschwangerschaftsbeschwerden können durch stabilisierte Kreislaufverhältnisse gelindert werden.


Auswahlkriterien & Anwendungstipps
1 Passform und Grössenbestimmung
Messen Sie morgens im Liegen Knöchel- und Wadenumfang, sowie Unterknie- und Oberschenkelumfang und vergleichen Sie mit den Herstellergrössen. Eine korrekte Passform verhindert Faltenbildung und garantiert einen optimale Druckverlauf.
2 Material und Tragekomfort
Achten Sie auf atmungsaktive, hautfreundliche Fasern (z. B. Mikrofaser-Komplexe), die Feuchtigkeit ableiten und einen kühlen Tragekomfort bieten. Für schwangere eignen sich hochelastische Modelle mit Lycra und Tactel besonders gut.
3 Anziehhilfen
Insbesondere im fortgeschrittenen Stadium erleichtern Anzieh-Hilfen wie Handschuhen oder Gleiter das Bereitstellen des Strumpfes.
4 Tragedauer
In der Regel werden Kompressionsstrümpfe tagsüber, nach dem morgendlichen Anlegen, durchgehend getragen und abends vor dem Zubettgehen ausgezogen.
5 Pflege und Hygiene
- Handwäsche oder Schonprogramm bei 30 °C mit mildem Waschmittel
- Lufttrocknung ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Regelmässiger Austausch nach 3–6 Monaten je nach Tragehäufigkeit .
Produktempfehlungen für höchste Qualität
Auf kompressionsstruempfe.ch empfehlen wir ausschliesslich medizinisch geprüfte Modelle führender Hersteller (z. B. Bauerfeind, Venosan, Sigvaris, Juzo), die den Qualitätsanforderungen gemäss RAL-GZG entsprechen. Unsere Top-Picks in der Schwangerschaft:
- Sigvaris Style Semitransparent (18-21 mmHg), modischer Kompressionsstrumpf mit hochelastischen Eigenschaften
- Bauerfeind Venotrain® micro (23–32 mmHg), luftige Mikrofaser bei starker Kompression
- Venosan 4002 (23-32 mmHg), innovatives Tactel-Mikrofaser gestrick mit höchster Atmungsaktivität – 100% Swiss made
Tragen auch Sie Strümpfe – es lohnt sich!
Kompressionsstrümpfe sind eine wissenschaftlich fundierte, sichere und effektive Massnahme zur Linderung venöser Beschwerden in der Schwangerschaft. Sie verbinden medizinische Wirkung mit hohem Tragekomfort und sollten idealerweise von Beginn an – möglichst ab der 12. Schwangerschaftswoche – im Alltag getragen werden. Achten Sie auf passgenaue Modelle, qualitativ hochwertige Materialien und eine optimale Anpassung, um Ihre Schwangerschaft rundum beschwerdefrei geniessen zu können.