Weniger Übelkeit in der Schwangerschaft

Von | 5. November 2018
Übelkeit in der Schwangerschaft - Kompressionsstrümpfe können helfen

Viele Schwangere leiden bis zur 16.Schwangerschaftswoche an Übelkeit und Erbrechen. Zwar gibt es Medikamente dagegen, viele Frauen verzichten aber darauf, aus Sorge um die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Jetzt zeigt eine neue Studie, dass es auch ohne Medikamente geht – Kompressionsstrümpfe reduzieren Schwangerschaftsübelkeit.

Die Studie

In ihrer Crossover-Studie zu Kompressionsstrümpfen in der Schwangerschaft hat Dr. Erika Mendoza (1) 74 Frauen untersucht und befragt. Die Schwangeren wurden in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe hat während 2 Wochen Kompressionsstrümpfe getragen und dann während 2 Wochen keine Strümpfe getragen. Bei der andern Gruppe war der Ablauf genau umgekehrt. Jeweils am Ende der zweiwöchigen Phase wurden die Frauen mittels Fragebogen befragt zu ihrem Wohlbefinden, zur Übelkeit und zum Erbrechen.

Eindeutiges Ergebnis

Das Ergebnis war eindeutig. Die Studienteilnehmerinnen haben während der Phase in der sie die Kompressionsstrümpfe getragen haben weniger an Übelkeit gelitten und mussten sich seltener übergeben. Ausserdem haben sie sich seltener schwindelig gefühlt.

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Weitere Vorteile von Kompressionsstrümpfen

Der Effekt auf Kompressionsstrümpfen auf Schwangerschaftsübelkeit wurde erst kürzlich untersucht. Schon länger bekannt sind folgende Vorteile von Strümpfen für Schwangere:

  • Schweregefühl wird reduziert, die Beine fühlen sich leicht an
  • Schwellungen werden vorgebeugt
  • Das Thromboserisiko sinkt
  • Krampfadern werden vorgebeugt

Welche Strümpfe in der Schwangerschaft?

In der Schweiz werden den meisten Schwangeren Kompressionsstrümpfe verordnet, um Venenerkrankungen und Thrombosen vorzubeugen, denn die Schwangerschaft stellt eine grosse Belastung für die Gefässe dar. Verordnet werden in der Regel Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 (KKL 2), weil diese eine gute Wirkung bieten und von der Krankenkasse vergütet werden.

Welche Längenvariante verordnet wird, entscheidet der Arzt anhand verschiedener Kriterien. Sind keine Zeichen venöser Schwäche sichtbar, kann ein Kniestrumpf ausreichend sein. Schenkelstrümpfe oder Schwangerschaftsstrumpfhosen hingegen versorgen das gesamte Bein mit einer unterstützenden Kompression. Dabei sollte auch auf die Wünsche der Schwangeren Rücksicht genommen werden. Trägt jemand lieber Schenkelstrümpfe als Strumpfhosen, sollte die Verordnung entsprechend ausgestellt sein, ist doch die Wirkung bei beiden Varianten identisch.

Wenn Kompressionsklasse und Längenvariante gewählt oder verordnet sind, haben Schwangere die Qual der Wahl. Zur Auswahl stehen feine elegante Strümpfe (z.B. Juzo Inspiration, Venosan 4002, Sigvaris Magic), etwas festere Modelle mit guter Wirkung bei Schwellungen (z.B. mediven plus, Juzo Soft) oder Strümpfe mit natürlicher Baumwolle (z.B. Sigvaris Cotton).

Vergütung durch die Krankenkasse

Pro Jahr vergütet die Krankenkasse 2 Paar Kompressionsstrümpfe der Klasse 2. Wenn die Schwangerschaft als Indikation auf dem Rezept vermerkt ist, erfolgt die Vergütung ohne Selbstbehalt oder Franchise.

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Studiennachweis
  1. Mendoza E, Amsler F (2017): A randomized crossover trial on the effect of compression stockings on nausea and vomiting in early pregnancy. Int J Womens Health. 2017 Feb 22;9:89-99. doi: 10.2147/IJWH.S120809. eCollection 2017. PMCID: PMC5328137, DOI 10.2147/IJWH.S120809