AIK beim postthrombotischen Syndrom

Von | 30. August 2017
Thrombose Schema

Das postthrombotische Syndrom (PTS) ist Folge einer tiefen Venenthrombose. Das Blutgerinnsel führt zu nachhaltigen Schäden an den Venenklappen, was eine Rückflussstauung auslöst. Bleibt das PTS unbehandelt, machen sich immer stärkere Symptome bemerkbar, wodurch die Lebensqualität empfindliche gestört wird. Hier erfahren Sie, wie die apparative intermittierende Kompressionstherpaie (AIK) die Symptome lindert.

Das postthrombotische Syndrom

Die Venenklappen verhindern, dass venöses Blut in den Gefässen nach unten fliesst, was aufgrund der Schwerkraft der Fall wäre. Sie lassen Blut nur in Richtung Herzen passieren. Während der Heilungsphase der Thrombose kommt es zu entzündlichen Prozessen, die die umliegenden Venenklappen und die Venenwand schädigen. Das Blut wird nicht mehr zuverlässig aus den Beinen transportiert und staut sich in den Venen. Die Stauung führt zu einer Druckerhöhung in den geschädigten Gefässen. Dadurch wird einerseits mehr Flüssigkeit aus den Venen in das umliegende Gewebe gepresst, andererseits erhöht sich der Druck auf die noch gesunden Venenklappen und die feinen Haargefässe, sodass diese mit der Zeit ebenfalls geschädigt werden.

Symptome des PTS sind:

  • Schweregefühl, Spannungsschmerzen
  • Wadenkrämpfe
  • Juckreiz
  • Missempfindungen wie kribbelnde, taube Beine (Parästhesien)

Beim postthrombotischen Syndrom sind folgende körperlichen Veränderungen festzustellen:

Einseitige Beinschwellung nach Thrombose Frontansicht
Nach einer Thrombose kann es zu massiven Schwellungen im betroffenen Bein kommen.
Einseitige Beinschwellung nach Thrombose Seitenansicht
Häufig ist der Fuss und insbesondere die Zehen weniger stark betroffen.
  • Schwellungen (Ödem)
  • Hautverfärbungen durch Einlagerungen
  • Rötungen
  • Verhärtungen der Haut
  • Erweiterte Blutgefässe (Ektasie), manchmal sichtbar als Krampfadern
  • Im fortgeschrittenen Zustand kann es zu einem Ulcus cruris (offenes Bein) kommen

Standardbehandlung

Während die ersten Anzeichen des PTS noch relativ harmlos sind, verschlimmern sich die Symptome unbehandelt immer weiter, bis hin zu schweren Schäden die zur Arbeitsunfähigkeit führen und die Lebensqualität stark einschränken. Durch eine frühzeitige Therapie lässt sich das Fortschreiten des PTS bremsen oder aufhalten. Es wird deshalb empfohlen in den ersten Jahren nach einer Thrombose vorsorglich Kompressionsstrümpfe zu tragen. Lesen Sie hierzu unseren Beitrag „Das postthrombotische Syndrom lässt sich mit Kompressionsstrümpfen vorbeugen„. Kommt es trotzdem zu einem PTS muss die Kompressionstherapie konsequent weitergeführt werden. Die Einnahme von „Blutverdünnern“ gehört ebenfalls zur Therapie nach Thrombose, auch um ein erneutes Gerinnsel vorzubeugen.

Bauerfeind Ulcertec mit Frau
Beim PTS ist ein starker Strumpf gefragt. Hier eignen sich Zwei-Strumpf-Systeme (wie z.B. der VenoTrain UlcerTec) sehr gut. Sie lassen sich trotz starker Kompression mühelos anziehen.

Wieso AIK?

In manchen Fällen ist die Kompressionstherapie mit Strümpfen nicht ausreichend, um die Beschwerden und Symptome zu lindern. Die apparative intermittierende Kompressionstherapie ist hier die ideale Ergänzung zur Standardtherapie. AIK wird täglich oder nach Bedarf angewendet. Zur Behandlung wird eine Manschette mit mehreren Kammern ums Bein gelegt. Das dazugehörige AIK-Gerät pumpt die einzelnen Kammern der Manschette nacheinander auf, sodass eine Wechseldruckmassage entsteht.

Diese Massage regt den venösen Blutfluss an und wirkt entstauend. Das lindert die Spannungsschmerzen und reduziert Schwellungen. Die Durchblutung der Haut wird gefördert, was zu einer Reduktion der Symptome führen kann. Verhärtungen werden bei regelmässiger Anwendung der AIK reduziert. Bei fortgeschrittenem PTS mit offenem Bein kann mit AIK zudem die Heilungschance verbessert und die Heilungsdauer verkürzt werden.

Wissenschaftlich untersucht

Die AIK ist eine in vielen Ländern weit verbreitete Therapiemethode, die wissenschaftlich vielfach untersucht und bestätigt wurde. Deshalb schreibt etwa die deutsche Gesellschaft für Phlebologie in ihren Leitlinien zur AIK resp. intermittierender pneumatischer Kompression (IPK):

„Die IPK (Bein) verbessert die Symptomatik eines schweren postthrombotischen Syndroms.“ (1)

„Die IPK (Bein) als zusätzliches Therapeutikum beschleunigt die Abheilung eines Ulkus bei chronischer venöser Insuffizienz (CEAP-Stadium 6).“ (2)

Auch in einer wissenschaftlichen Studie zur Wirkung der AIK bei postthrombotischem Syndrom konnte eine Linderung der Symptome beobachtet werden. In dieser Untersuchung wurden ausserdem ein niedriger Druck (15 mmHg) mit einem eher hohen Druck (50 mmHg) verglichen. Die Wirkung war beim hohen Druck signifikant besser. (3)

Für wen eignet sich AIK?

Die AIK kann von allen Patienten mit postthrombotischem Syndrom angewendet werden, sofern keine Kontraindikation vorliegt. Ausdrücklich zu empfehlen ist die AIK bei Spannungsschmerzen, Schwellungen, Verhärtungen und offenem Bein.

Das VASOprime wave4

Die apparative intermittierende Kompressionstherapie ist dank Heimgeräten wie dem VASOprime wave4 zu Hause anwendbar. Das handlich kleine AIK-Gerät ist mit seinem übersichtlichen Display ganz einfach zu bedienen, was höchste Sicherheit gewährleistet.

Weitere Vorteile des VASOprime wave4 sind:

  • Druck individuell anpassbar
  • Therapiedauer kann gewählt werden
  • Zwei verschiedene Therapiemodi
  • Einzelne Kammern können deaktiviert werden
  • Für Bein und Arm erhältlich
  • Leichtes Gewicht
  • Modernes Design
  • Miete vergütbar durch die Krankenkasse

Das VASOprime wave4 kann bei kompressionsstruempfe.ch gemietet oder gekauft werden. Bei Fragen zum AIK-Gerät stehen Ihnen unser kompetente Team und die ärztliche Beratung jederzeit zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie in der Kategorie „Lymphdrainage„.


Studiennachweis

1. und 2. http://www.phlebology.de/home-v16/leitlinien-der-dgp-mainmenu/73-leitlinie-intermittierende-pneumatische-kompression-ipk-oder-aik (Stand 01.06.2017)

3. Ginsberg JS et al. (1999): Intermittent compression units for severe post-phlebitic syndrome: a randomized crossover study. CMAJ. 1999 May 4;160(9):1303-6; PMCID: PMC1230312