Strümpfe in der Schwangerschaft -wann?

Von | 16. April 2012
Wir erklären, wann Kompressionsstrümpfe in der Schwangerschaft sinnvoll sind.

Den meisten scheint klar zu sein, dass Kompressionsstrümpfe oder Stützstrümpfe in der Schwangerschaft sinnvoll sind. Trotzdem treten immer wieder Fragen auf: Wann genau sollen Kompressionsstrümpfe in der Schwangerschaft getragen werden? Müssen es Kompressionsstrümpfe sein oder reichen auch Stützstrümpfe aus? Um diese Fragen zu klären, soll erst einmal besprochen werden, was die Schwangerschaft für Auswirkungen auf Ihre Venen hat.

Warum Strümpfe in der Schwangerschaft?

Kompressionsstrumpfhose für die Schwangerschaft
Eine wirkungsvolle Kompressionsstrumpfhose für die Schwangerschaft kann durchaus bequem und schön sein, wie z.B. die VenoTrain micro ATU

Wer schon einmal eine Schwangerschaft erleben durfte weiss, dass es eine grosse Belastung für den Körper ist. Insbesondere die Beinvenen werden auf die harte Probe gestellt. Damit eine Schwangerschaft erfolgreich sein kann, müssen einige Umstellungen im Körper passieren. Dazu gehört auch der veränderte Hormonhaushalt. Hohe Spiegel von Progesteron und Östrogen wirken nicht nur auf das ungeborene Kind, sondern auch auf verschiedenen Organe der Mutter. Auch die Venen sind davon betroffen.

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Höhere Permeabilität der Gefässe

Die Schwangerschaftshormone führen dazu, dass die Gefässwände durchlässiger für Flüssigkeit werden. So kommt es zum vermehrten Flüssigkeitsaustritt aus den Gefässen ins Gewebe. Bemerkbar macht sich dies durch Schwellungen, welche zuerst an den Knöchel auftreten. Oft treten damit auch Schwere- und Müdigkeitsgefühl in den Beinen auf.

Weitstellung der Venen

Die Schwangerschaftshormone beeinflussen auch die Wandspannung der Venen. Die Muskulatur erschlafft, so dass der Venendurchmesser zunimmt. Normalerweise kommt es noch nicht zu einer Insuffizienz der Venenklappen, die Venen werden aber deutlich sichtbarer und nehmen einen geschlängelten Lauf. Die Funktion bleibt zwar noch lange erhalten, der Blutfluss ist jedoch verlangsamt.

Schwangerschaftsstrümpfe während der Arbeit
Besonders während sitzenden Tätigkeiten sollten die Beine mit Strümpfen entlastet werden
Schwangerschaftsstrümpfe zu Hause
Aber auch im Alltag lindern Kompressionsstrümpfe während der Schwangerschaft Beschwerden

Erhöhter Druck als weiterer Risikofaktor

Nicht nur die Schwangerschaftshormone gelten als Risikofaktor für Krampfadern und Thrombose. Im Verlauf der Schwangerschaft wächst das Kind und damit auch die Gebärmutter. So kommt es in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft oft zu einer Kompression der grossen Gefässe im Bauchraum: Die Gebärmutter drückt auf die grossen Venen und beeinträchtigt den Blutfluss. Die Symptomatik ist besonders ausgeprägt, wenn die Schwangere auf dem Rücken liegt.

Zunahme des Blutvolumens

Oft wird ganz vergessen, dass das Blutvolumen während der Schwangerschaft extrem zunimmt. Das Maximum wird zwischen der 30. SSW und der Geburt erreicht. Kaum zu glauben, aber eine Schwangere Frau hat zu diesem Zeitpunkt bis zu 50% mehr Blut, als eine nicht Schwangere! Das ganze Blutvolumen bedeutet nicht nur eine Belastung des Herz-Kreislaufs, sondern auch der Venen.

Mit diesem Wissen ist auch klar, warum Stützstrümpfe oder Kompressionsstrümpfe in der Schwangerschaft empfohlen werden. Grundsätzlich haben Kompressionsstrümpfe eine bessere Wirkung als Stützstrümpfe -nicht um sonst werden zwei Paar medizinische Strümpfe der KKL2 von der Krankenkasse bezahlt.


Schwangerschaft -wann Stützstrümpfe

Wer keine Risikofaktoren hat (Krampfadern in der Verwandtschaft, häufiges Stehen oder Sitzen, Übergewicht, wenig Bewegung), ist in der ersten Schwangerschaftshälfte mit leichten Stützstrümpfen ausreichend versorgt. Der Fesseldruck sollte dabei mindestens 18mmHg betragen. Aus den oben aufgeführten Gründen sind Stützstrümpfe in der zweiten Hälfte zu schwach und nicht zu empfehlen.

Schwangerschaft -wann Kompressionsstrümpfe

Grundsätzlich ist es nie falsch, Kompressionsstrümpfe während der Schwangerschaft zu tragen. Besonders wer ein erhöhtes Risiko für Krampfadern oder Thrombose hat, sollte bereits frühzeitig damit beginnen. Für alle anderen gilt, spätestens ab der 20.SSW sollte ein Beurteilung durch die Gynäkologin erfolgen und ein Rezept ausgestellt werden.

Welche Strümpfe sind geeignet?

Wählen Sie immer Kompressionsstrümpfe, welche das RAL-Gütezeichen tragen. Dieses garantiert einen graduellen Druckverlauf und hohe Tiefenwirkung. Wer noch nie Kompressionsstrümpfe getragen hat, sollte ev. mit einem KKL1 Strumpf beginnen, um sich daran zu gewöhnen. Wie oben beschrieben, sollte dann auf KKL2 umgestellt werden. Ob Sie sich für kurze Wadenstrümpfe, halblange Schenkelstrümpfe oder rundum schützende Strumpfhosen entscheiden, ist Ihnen überlassen -die Beschwerden treten meistens nur am Unterschenkel und in der Kniekehle auf. Falls Sie sich für eine Strumpfhose entscheiden, achten Sie auf die Bezeichnung ATU, ATM oder Materna. Nur diese Strumpfhosen haben einen extra weichen und dehnbaren Bund.

Hier finden Sie eine Zusammenstellung von hochwertigen, zertifizierten Kompressionsstrümpfen für die Schwangerschaft.

Stütz- und Kompressionsstrümpfe für die Schwangerschaft

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