Dass Kompressionsstrümpfe in der Schwangerschaft wichtig sind, weiss mittlerweile wohl jede Frau. Trotzdem gibt es immer wieder Ärzte, die Ihren schwangeren Patientinnen keine Strümpfe empfehlen oder kein Rezept ausstellen wollen. Dabei hat eine aktuelle Studie* erneut den Nutzen von Kompressionstrümpfen in der Schwangerschaft aufgezeigt.
Noch immer ist die Venenthrombose die häufigste Krankheits- und Sterbeursache bei Schwangeren in der westlichen Welt. Das Risiko eine Thrombose zu erleiden ist während der Schwangerschaft um das vier- bis fünffache gesteigert. Trotzdem wird nur in Risikosituationen eine Kompressionstherapie angeordnet, eine flächendeckende Versorgung ist nicht zu beobachten, obwohl keine Zweifel an der Wirksamkeit von Kompressionsstrümpfen bei der Thromboseprophylaxe bestehen.
Die neue Studie von A.Adamczyk et.al. an 21 schwangeren Frauen hat nun auch die Wirksamkeit von Kompressionsstrümpfen in der Schwangerschaft im Hinblick auf die Ödemreduktion und die subjektive Beschwerdesymptomatik untersucht. 13 Frauen haben während der Schwangerschaft eine Kompressionsstrumpfhose getragen, 8 Frauen haben keine Kompressionsstrümpfe getragen. Die Frauen mit Kompressionsstrümpfen schätzten Ihre Lebensqualität und die subjektiven Beschwerdesymptomatik am Anfang der Studie schlechter ein als die Gruppe ohne Kompressionsstrümpfe.
Bessere Lebensqualität
Im Verlauf der Studie gab die Gruppe mit Kompressionsstrümpfen eine gleichbleibende oder sogar verbesserte Lebensqualität an. In der Gruppe ohne Kompressionsversorgung konnte diese Entwicklung nicht festgestellt werden.
Schwellungen an den Beinen
In der obengenannten Studie wurde ausserdem die Zunahme des Beinvolumens untersucht. Bei allen Schwangeren konnte eine linear zum Körpergewicht ansteigende Beinvolumenzunahme festgestellt werden. Das heisst, alle Schwangeren litten an Schwellungen des Unterschenkels. Bei den Schwangeren mit Kompressionsstrümpfen wurde aber eine deutlich geringere Zunahme des Unterschenkelvolumens gemessen.
Gute Trageeigenschaften
Gegenüber Kompressionsstrümpfen herrschen Vorbehalte. Im klinischen Alltag wird häufig die Wirkung gegen die Belastung durch das Anziehen und Tragen von Kompressionsstrümpfen aufgewogen. Bei der Studie hat sich aber gezeigt, dass die Schwangeren sehr zufrieden waren mit Ihren Strümpfen und diese täglich, wie vorgeschrieben während vier bis acht Stunden, teilweise sogar 12 Stunden getragen haben und mit der Therapie sehr zufrieden waren. Die Schwangeren in der erwähnten Studie wurden mit VenoTrain micro Schwangerschaftsstrumpfhosen der Klasse II versorgt. Gegen Ende der Schwangerschaft bevorzugten einige Probandinnen Schenkelstrümpfe.
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*Compression therapy during pregnancy: boon or bane? Phlebologie 2013;42
