Erysipel – Ein umfassender Fachartikel

Von | 22. März 2025
Erysipel

Erysipel (auch als Wundrose bekannt), eine akute Infektion der oberen Dermis und der Lymphgefässe, stellt in der klinischen Praxis eine ernstzunehmende Erkrankung dar, die vor allem bei Patienten mit vorbestehenden venösen oder lymphatischen Problemen auftreten kann. In diesem Beitrag wird das Erysipel umfassend beleuchtet – von der Epidemiologie und Ätiologie über die klinischen Symptome und Diagnostik bis hin zur Therapie, dem typischen Krankheitsverlauf und wichtigen Präventionsmassnahmen.

Epidemiologie des Erysipels

Epidemiologisch tritt das Erysipel häufiger in bestimmten Altersgruppen auf und zeigt zudem saisonale Schwankungen. Besonders Risikopatienten, die unter Lymphödemen, Diabetes oder venöser Insuffizienz leiden, sind anfälliger für diese Infektion. Zu den prädisponierenden Faktoren zählen unter anderem:

  • Vorbestehende Lymph- und Venenleiden
  • Diabetes mellitus
  • Hautverletzungen oder chronische Hauterkrankungen wie Ekzeme

Ursache

Die Ursache des Erysipels liegt in einer Infektion mit Streptococcus pyogenes, einer Gruppe-A-Streptokokkenart, die häufig über kleine Hautläsionen oder Mikrorisse in die Dermis eindringt. Häufige Eintrittspforten sind neben mechanischen Verletzungen auch Fusspilz oder andere Hautinfektionen, die die Hautbarriere schwächen. Diese bakteriellen Erreger können sich rasch ausbreiten und eine entzündliche Reaktion auslösen, die zu den typischen Symptomen führt.

Symptome des Erysipels

Klinisch manifestiert sich das Erysipel meist in Form eines plötzlich auftretenden, scharf begrenzten, erythematösen Hautareals, das von starker Überwärmung, Schwellung und schmerzhaften Empfindungen begleitet wird. Patienten berichten oft auch von systemischen Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost und allgemeinem Unwohlsein. Diese Symptome können sich rasch entwickeln, sodass eine frühzeitige Erkennung essenziell ist.

Diagnosestellung

Die Diagnostik des Erysipels stützt sich primär auf die klinische Untersuchung. Eine ausführliche Anamnese und eine sorgfältige körperliche Untersuchung sind hierbei die wichtigsten Schritte. Ergänzend können Laboruntersuchungen, wie die Bestimmung von Entzündungsparametern (zum Beispiel CRP und Leukozytenzahl), sowie in Einzelfällen bildgebende Verfahren zur Abklärung anderer Hautinfektionen herangezogen werden. Es ist hierbei wichtig, das Erysipel von ähnlichen Erkrankungen wie der Cellulitis oder einer nekrotisierenden Fasziitis abzugrenzen.

Therapie

Die Therapie des Erysipels erfolgt in erster Linie über eine antibiotische Behandlung. Penicillin ist hier oft die erste Wahl, wobei bei Penicillinallergie alternative Antibiotika in Betracht gezogen werden. Neben der medikamentösen Therapie spielen unterstützende Massnahmen, wie Schmerztherapie, Kühlung und das Hochlagern des betroffenen Körperbereichs, eine wichtige Rolle. In Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung kann die Behandlung ambulant oder stationär erfolgen. Zudem ist es sinnvoll, präventive Massnahmen zu ergreifen, um Rezidive zu vermeiden – insbesondere bei Patienten, die bereits unter chronischen Begleiterkrankungen leiden.

Verlauf bei Erysipel

Der Krankheitsverlauf beim Erysipel ist in der Regel akut, wobei bei frühzeitiger und adäquater Therapie eine rasche Besserung zu erwarten ist. Dennoch können Komplikationen auftreten, etwa in Form von wiederkehrenden Infektionen, lymphatischen Schädigungen oder im schlimmsten Fall einer Sepsis. Langfristig können chronische Hautveränderungen und eine Beeinträchtigung der Lymphdrainage die Folge sein.

Neben der Behandlung der akuten Phase ist die Prävention von grosser Bedeutung. Eine konsequente Hautpflege und die Vermeidung von Verletzungen sind entscheidende Massnahmen. Patienten sollten angeleitet werden, auf frühzeitige Anzeichen wie lokale Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen zu achten und bei Verdacht auf ein Erysipel unverzüglich medizinischen Rat einzuholen. Durch gezielte Patientenschulung und die Optimierung des Umgangs mit Risikofaktoren – etwa durch die Behandlung von Fusspilz oder die Anpassung von Kompressionstherapien – kann das Risiko einer erneuten Infektion deutlich reduziert werden.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Erysipel eine Erkrankung ist, die sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie eine interdisziplinäre Herangehensweise erfordert. Eine rasche Identifikation und konsequente Behandlung sind der Schlüssel, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und den langfristigen Erfolg der Therapie zu sichern. Dieser Beitrag soll als umfassender Leitfaden dienen, der Ärzte, Therapeuten und Patienten gleichermassen über die wesentlichen Aspekte dieser Infektion informiert und praxisnahe Ansätze zur Prävention und Behandlung aufzeigt.


Hautpflege bei Lymph- und Lipödem, sowie Venenleiden

Bei chronischen Beschwerden wie Lymph- und Lipödemen oder Venenleiden steht nicht nur die medizinische Therapie im Vordergrund – auch die tägliche Hautpflege spielt eine zentrale Rolle. Die strapazierte, oft trockene und schuppende Haut benötigt besondere Aufmerksamkeit, um ihre Regenerationsfähigkeit zu erhalten.

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